Jugendfahrt- Stutthof/Polen


15 Teilnehmer sind auch dieses Jahr wieder nach Polen gefahren, um an die schlimmen Taten in der Nazi-Zeit zu erinnern und aufzuklären. Es war eine besondere Fahrt, weil Ukrainische Flüchtlinge mitgekommen sind, die das Grauen aus eigener Erfahrung kennen. Wir haben uns gut verstanden und sprachlich waren wir sehr flexibel: Deutsch, Ukrainisch, Englisch, Russisch, Google Translator, Hände und Füße und die Bereitschaft sich zu verständigen.

Eine zweite Fahrt im Rahmen des Ferienpass Lübeck wird im Juli 2023 stattfinden. Eine Jubiläumsfahrt. 5 Jahre mit insgesamt 10 Fahrten für Jugend erinnert.

Zum Anfang der Bildungsreise gibt es einige Verhaltensanweisungen im Saal unserer Unterkunft, der Willa Joker in Nowe Dwor.

  

Der Empfang im Museum Stutthof war, wie immer, sehr freundlich und wir wurden vom Team der Edukationsabteilung in allen Fragen unterstützt. Als bekannt war, dass wir Ukrainische Teilnehmer dabeihaben, wurde uns gleich eine Führung in Ukrainisch angeboten. Vielen Dank für die starke Unterstützung.

Und dann ging es auch gleich los. Zur schnellen Einstimmung in die Zeit 1933 bis 1945 haben wir einige Videoausschnitte aus Dokumentarfilmen gezeigt.

 

Wir sind dann den Weg der KZ-Häftlinge nachgegangen und stehen am Todes Tor. Dort kamen die Häftlinge zwar ins Lager rein aber nicht mehr lebendig heraus.

 

Es gab nicht nur Gräueltaten im KZ, sondern auch außerhalb des Lagers. Hier beim Scheiterhaufen Gedenkplatz, an dem tausende der ermordeten Häftlinge verbrannt wurden.

Die mitfühlenden Gesichter der Teilnehmer nachdem sie erfahren haben welches unglaubliche Leiden im Lager herrschte.

Nach den täglichen Besuchen des KZ sind wir an verschiedene Originalschauplätze des Ausbruchs des II. Weltkrieges gefahren und haben dort erfahren, wie die Zwangsarbeiter auch für den Krieg eigesetzt wurden. Zwischendurch haben wir uns immer mit einem kleinen Imbiss gestärkt.

Erläuterungen am Postgebäude in Danzig, wo die Wehrmacht das Zentrum der Telekommunikation übernehmen wollte.

Auf der Westerplatte in Danzig, hier startete der II. Weltkrieg mit dem Beschuss vom deutschen Schulschiff „Schleswig-Holstein“ bei einem Freundschaftsbesuch. Die Teilnehmer haben erfolgreich das Ehrendenkmal der Verteidiger erklommen und signalisieren „Nie wieder Kriege“.

     

In der knappen Freizeit haben wir die weltgrößte Backsteinburg, die Marienburg, besucht. Ein imposantes Bauwerk mit interessanter Geschichte.

Nach dem täglichen Programm wurden noch Fragen beantwortet und diskusstiert um das Gesehene und Gehörte zu verarbeiten. Nach dem Essen wurde dann auch „gezockt“.

   

Wir haben auch über das Grundgesetz und dem darin verankerten Wahlrecht gesprochen. Diese Recht hatten die Häftlinge nicht. Die Teilnehmer haben gelernt, dass die Verfassung den Menschen schützen soll vor dem, was in der Nazizeit geschah und das Wählen ein wichtiges Grundrecht ist, für das in anderen Ländern gestorben wird.

Unsere Erstwähler haben Demokratie praktisch erlebt. Weil in Lübeck die Bürgerschaftswahlen anstehen, haben wir das Wahlprozedere und eine komplette Wahl mit Auswertung nachgestellt und die Bedeutung der Wahlbeteiligung vermittelt. Wahlrecht ist Wahlpflicht!

Am letzten Tag der Fahrt haben wir zu Ehren der gequälten und ermordeten Häftlinge Blumen am Ehrendenkmal im KZ niedergelegt.

 

Gefördert wurden wir von:

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