Polenfahrt Sommer 2023


Im Sommer sind wieder nach Stutthof/PL-Danzig gefahren. Es war eine Jubiläumsfahrt. Zum 10. Mal haben 15 Personen an unserem Workshop „Jugend erinnert“ teilgenommen. Bisher 150 Personen.

Und es war wie immer sehr interessant. Wir lernen laufend neue Leute kennen, die uns mit Ihren Geschichten und Informationen bereichern und damit die Erinnerung an diese schlimmen Zeiten aufrecht erhalten aber vor allem uns aufzuzeigen, dass wir unbedingt dafür sorgen müssen, dass solche Zeiten nicht wieder kommen.

Wir haben wirklich so viel erlebt und möchten euch einen kleinen Einblick in unsere Tätigkeiten geben:

Ankunft im ehemaligen deutschen Konzentrationslager Stutthof und Start des Workshops über das Leiden der Häftlinge.

 

Begrüßung der Workshopteilnehmer durch die Leitung des Museums Stutthof. Wie immer sehr freundliche und hilfsbereit. Dafür vielen Dank.

 

„Ich habe das nicht gewusst und nichts sehen können“. sagte die Sekretärin des Kommandanten aus dem KZ. Sie wurde in Deutschland,  im hohen Alter von 95 Jahren,  wegen Beihilfe zum Mord in über 11.000 Fällen verurteilt.. Wir standen in ihrem ehemaligen Dienstbüro und haben aus dem Fenster gesehen. Also wir konnten weit ins Lager sehen.

 

Wir sind eine sehr gemischte Gruppe. Daher haben wir zuerst eine Kennenlernrunde gestartet

 

Nach einer ersten Einführung starten wir die Lagerbesichtigung.

 

Vor dem Todes Tor gab es eine Einführung in die Registrierung der Häftlinge und die Schikane bei der Internierung. Auch über die drastischen Strafen haben wir berichtet.

 

Ungläubiges Staunen über die Bekleidung der Häftlinge für Sommer und Winter.

 

Vorträge aus dem harten  Lagerleben der Häftlinge und das böse Verhalten der Bewacher.

 

Anfang und Endstation des Leidensweges der KZ-Häftlinge in einem Bild. Links ein Wagon, mit dem die Häftlinge ins Lager geschafft wurden. Rechts ein Teil des Krematoriums, in dem die Häftlinge vergast wurden. In der Mitte das Krematorium, in dem die Häftlinge verbrannt wurden.

 

Solche Eindrücke lassen die Jugendlichen nicht kalt. Man sieht ihren Gesichtern die Trauer über diese unmenschlichen Taten an.

 

Das KZ Stutthof sollte noch wesentlich vergrößert werden. Zum Glück kam es nicht mehr dazu.

 

Zwischen den Begehungen haben wir immer wieder neu aufkommende Fragen beantwortet und viel darüber gesprochen, wie es möglich war ein ganzes Volk zu täuschen und dazu zubringen nichts gegen diese Taten zu unternehmen.

 

   

Wir haben gezeigt, wie Lügen und Propaganda damals und heute erstellt werden und wie man sie enttarnen kann, wenn man weiß wie es geht.

 

Wir haben anhand praktischer Beispiele und mit einer „echten Wahl“ vom Erhalt des Wahlzettels, dem Gang zur Wahlkabine und zur Wahlurne die Jugendlichen motiviert ihr Stimmrecht bei allen Wahlen auszuüben ohne Angst zu haben etwas „falsch“ zu machen. Natürlich haben wir dabei einen Rückblick zur Machtübernahme 1933 gemacht.

 

Und es gab immer wieder Aufgaben für kleine und große Arbeitsgruppen. Das Handy durfte benutzt werden, weil einige Aufgaben schon etwas kniffelig waren.

 

Natürlich haben wir die Westerplatte besucht. Hier kam es zum Ausbruch des II. Weltkrieges. Links einige Original-Geschosse vom deutschen Schiff „Schleswig-Holstein“. Damit wurde der Krieg eröffnet. Auch diese Gelegenheit haben wir genutzt um über die hier eingesetzten Zwangsarbeiter aus dem KZ-Stutthof zu berichten.

 

Ein zweiter wichtiger Besichtigungspunkt war das alte Fernmeldeamt in Danzig. Die deutschen Angreifer wollten die Kommunikation der Polen schnell unterbrechen. Die schlecht ausgerüsteten Beamten haben sich tapfer verteidigt, hatten aber gegen die Überzahl an Soldaten und Waffen keine Chance.

 

 

Aus Respekt vor den hier im KZ gequälten und ermordeten Häftlingen haben wir uns angeboten freiwillige Arbeiten im KZ zu übernehmen. Wir haben den Eingangsweg zum Todes Tor und Plätze drum herum von Unkraut gereinigt.

 

Blumen Niederlegung am Mahnmal für die Ermordeten des KZ. Wir können nicht ändern, was schreckliches geschah. Aber wir können und wollen etwas dagegen tun, dass so etwas nicht wieder geschieht.

 

Wir möchten uns bei der Willa Joker, Justyna und Malgorzata, die extra eine kleine Torte gebacken hat, bedanken, dass sie unserem Geburtstagskind eine tolle Frühstücksüberraschung mit polnischem Gesang bereitet haben.

Wir bedanken uns sehr herzlich auch bei allen anderen Unterstützern dieses Workshops.

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